Agenda 21 Froschtage Vogelgespräche Kulturprojekte Marlen Karlen Kontakt  

«Kulturprojekte in der Landwirtschaft» spielen sich in einem biologisch Naturrebberg im Zürcher Weinland ab. Eingeladen sind jeweils Personen, die 24 Stunden im Rebberg verbringen wollen. Dafür ist eine einfache Wohnsituation eingerichtet, die alles enthält, was für den Aufenthalt notwendig ist. Das Angebot besteht in den Monaten Juli, August und September und hat in jedem Monat eine augenfällige landwirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung.

Agenda 21 ist eine Aktion die im Juli einlädt, sich mit dem Thema Lebensraum zu befassen. Nach dem Motto: Ich will leben mit allem Leben, das auch leben will, so dass alle Platz haben! Die Agenda 21 ist ein Umsetzungsinstrument der Erd-Charta, die Erdcharta bildet die ethische Grundlage der Agenda 21 - über 150 NGO's und einige Ländern auf der Welt haben sie unterschrieben. Mit Agenda 21 sind Prozesse gemeint, die die Inhalte dieser Charta in den Alltag transferieren wollen.
1 – 2 Personen können sich einschreiben und jeweils 24 Stunden im Naturrebberg Dorf ZH verbringen, für den Aufenthalt ist eine mobile Wohnsituation eingerichtet.

Froschtage heisst die Einladung im August. Was macht man an einem Froschtag? Lebensraum wahrnehmen, denken, essen, kochen ein Buch lesen. Zwischen den Reben gehen und abends dem Einnachten zuschauen, die Kirche von Dorf schlagen hören, die letzten Flugzeuge landen, die Hühner sind still. Die Veranstalterinnen wollen das Thema Lebensraum konkret erfahrbar machen. In dem Gast-Rebberg sind über hundert verschiedene Pflanzensorten erfasst und unzählige Tierarten finden hier und in den umliegenden Hecken Lebensraum. Darunter der Laubfrosch – und das ist in unserer Gegend keine Selbstverständlichkeit. In einem Gespräch darüber, welche Beweise es geben könnte, die einen Lebensraum als reich oder intakt charakterisieren, ist dieser Frosch aufgetaucht. Also gilt die Einladung, sich in diese Stimmung einzulassen, in diesen Lebensraum und wie er dem Frosch wohl vorkommen könnte, und vielleicht gibt es eine Begegnung, die unverhofft und unbezahlbar ist.

Im September schliesslich besteht die Aufforderung, Vogelgespräche zu führen, damit die Vögel von den nun reifen Trauben ferngehalten werden. Die Tonaufzeichnungen, die frei darüber geführt werden, dokumentieren, auf welche Art man diese Gespräche geführt hat und zu was für Erfahrungen man dabei gekommen ist.

Diese Installationen beabsichtigen zum Einen, den Produktionsraum von Lebensmittel zu einem Kunstraum werden zu lassen, zum Anderen, den Beteiligten einen gemeinsamen Erlebnisraum zu ermöglichen, eine soziale Skulptur entstehen zu lassen.

Im 2002, 2003 und 2004 habe ich erstmals diese Kulturprojekte durchgeführt. Fast 100 Leute sind bisher an diesem Ort gewesen. Den Reben gefällt das auch. Der Wein ist gut geworden.

Im Februar 2004 sind die 60 Tonbänder dieser Jahrgänge «Vogelgespräche» im Zentrum Karl dem Grossen in Zürich während einem Monat in einer Hörstation zugänglich geworden.